Unsere große Reise 2024 CORNWALL

Nun ist es klar ! Wir fahren wieder nach England und diesmal in die südwestliche Grafschaft Cornwall mit ihrer wunderschönen Vielfalt und einem milden vom Golfstrom geprägten Klima. Malerische Buchten, raue Felswände, kilometerlange Strände, üppige botanische Gärten, antike Steinformationen, einsame Moore und pittoreske Städte möchten wir sehen. Dafür haben wir keine Anfahrtskosten und Mühen gescheut, denn wir haben nur 3 Wochen Zeit und werden neben unseren Reiserädern (nicht elektrisch) Fähren und Züge benutzen. Eine logistische Herausforderung, die zumindest in der Planung erstmal steht.

Auf dieser Karte könnt ihr unsere Route sehen

Wir werden mit dem Zug nach Rotterdam fahren, von Hoak van Holland nach Harwich mit der Fähre übersetzen und dann zwei Tage bis nach London fahren. Es geht direkt weiter mit dem Zug nach Taunton im Norden von Cornwall. Gut 12 Tage haben wir dann, um Cornwall zu umrunden und viele Highlights zu entdecken. Statt zwei Ruhetage haben wir zwei Radtage ohne Gepäck eingeplant. Die Etappenlänge ist bewusst nur 63 km im Schnitt, da die Gegend für ihre hügelige Landschaft mit vielen Höhenmetern berüchtigt ist.
In Exeter endet unsere Entdeckungsreise auf der kleinen Halbinsel (ca. 800 km) und wir fahren mit dem Zug zurück nach London, wo wir 1 1/2 Tage Sightseeing machen werden. Unsere 3. englische Zugfahrt haben wir bis Canterbury geplant, von wo wir gleich anschliessend noch bis zu unserem AirBnB nach Dover radeln werden. Am nächsten Morgen nehmen wir die 10 Uhr-Fähre nach Dunkerque und fahren nach der Überfahrt noch bis Veurne oder Lichtervelde in Belgien (je nach Uhrzeit und Wetter/Wind). Von einem dieser Orte geht es dann erneut weiter mit dem Zug bis nach Brügge. Die letzte Etappe wird dann Brügge bis Vlissingen in den Niederlanden sein. Ab Vlissingen fährt am Nachmittag unser Zug zurück nach Hannover.
Das ist der Plan. Die Unterkünfte und Etappen sind schon fix, so wie wir es bisher immer gemacht haben. So kommen wir auf durchschnittliche Übernachtungskosten von 76 Euro/Nacht (meist inclusive Breakfast)
Die Transportkosten werden ca. 800 Euro betragen. Also kein billiges Vergnügen. Reisezeit ist Ende Mai bis Mitte Juni.
Jetzt arbeiten wir erstmal an unserer Kondition, denn die muss wieder so gut sein wie in den Alpen ! Wir wünschen allen einen aktiven gesunden Frühling auf dem Rad oder zu Fuß …. bis dann – schöne Grüße

Bettina und Fred

Alpenreise 2023 – 17 Lenggries – München FINALE

07.07.2023 Ein Abschnitt des München-Venedig-Radwegs fehlte uns noch : ab Lenggries bis München ! Und heute sollte es passieren. Das Wetter war das Beste der letzten 3 Wochen. Gut gestärkt ging es um 9 Uhr auf den Weg. Wieder durch die Isarauen, die einer Heidelandschaft ab und zu ähnelt. Bis Bad Tölz geht es immer leicht bergab. Man bleibt aber an der Isar und müsste über die Brücke, um zur Fussgängerzone von Bad Tölz zu kommen. Wir hatten keinen Bedarf, weil wir sie auch schon kennen. Am Fluss ist es auch interessant. Hinter Bad Tölz beginnen die Steigungen, wenn es ins Umland der Isar geht. Heute stört uns öfter der Untergrund, weil die Wege ziemlich grob und schotterig mit einem ungefederten Reiserad schwer zu befahren sind. Der BKR hat auch solche Passagen und im Gaistal haben wir das auch gehabt. Breite Reifen, Federung und womöglich E-Motor, dann ist das Ganze easy. Aber auf einem Fernradweg vom Kaliber Munich-Venezia hätten wir das nicht erwartet. Zum Glück geht es auch viele Kilometer wieder auf glatten Asphalt, so dass wir trotzdem gut vorankommen.

Ab Geretsried ist es wieder flacher und stellenweise am Ortsrand. Sonst viel in der Natur mit Wald, Weide oder Wiese. Auch Wolfratshausen wird nur peripher durchfahren. Die Pupplinger Aue bietet sehr schöne Fotomotive. Der Radweg bleibt flussnah. Am Ickinger Wehr teilt sich Isar und Isarkanal. Wir fahren am Kanal flach weiter. Irgendwann beginnt die letzte grosse Steigung des Tages, wenn man vom Kanal bei Straßlach weggeleitet wird. Hat man den Buckel absolviert, rollt man einen endlos scheinenden geraden Waldweg entlang. In Grünwald machen wir bei einer Bio-Bäckerei „Alter Wirt“ im schattigen Biergarten Pause. Wir sind gut in der Zeit (der Zug fährt 17:48). Nun ist die Überlegung noch den Englischen Garten in München in die Route mit einzubauen. Gesagt, getan.

Von Grünwald aus geraten wir auf den Radweg am Hochufer, der 30 m über der Isar verläuft. Wir korrigieren das über einen mega-steilen Verbindungsweg, der nur Schieben zulässt. Unten tobt das Leben. Viele Radfahrer, am Ufer und in der Isar Leute mit oder ohne Schwimmkleidung. Jetzt beginnt es mühsam zu werden. Voll konzentriert steuern wir den berühmten Park an. Vorbei am ebenso bekannten Deutschen Museum. Im Garten am Chinesischen Turm und dem zweitgrößten Biergarten der Welt ist schon angezapft. Leute mit Masskrügen laufen quer, Andere beschweren sich darüber, dass wir durch schieben. Stören wohl das hopfenschwangere Ambiente.

Bis zum Kleinhesseloher See schaffen wir es noch und Zeit für ein Eis vom dortigen Kiosk ist natürlich auch noch. Wir optimieren nochmal die Packtaschen für die bevorstehende Zugfahrt und rollen dann zur Central Station. Dort wurde und wird gerade umgebaut. Die Versorger sind zwar immer noch im Untergrund, aber an anderer neuer Stelle. Bäcker, Edeka und Fast Food. Um 17:41 rollt unser Zug ein und relativ entspannt können wir die Räder einräumen. 17:52 geht die Zugreise gen Hannover los, die bis 00:02 geplant ist (aber mit 1 Stunde Verspätung endet)

Vielen Dank an die eifrigen Leser und Kommentatoren 😘 Für Fragen und Anregungen sind wir immer zugänglich. Bis zur nächsten Tagestour, Bettina und Fred

Hier der Link zu meinem Komoot-Profil, wo sämtliche Touren zeitnah mit noch mehr Fotos kommentiert und dokumentiert werden:

https://www.komoot.de/user/759544713597?ref=wud

Bad Tölz
Isar kurz vor München
Deutsches Museum
Chin. Turm im englischen Garten

Alpenreise 2023 – 16 Murnau a. Staffelsee – Lenggries

06.07.2023 Die vorletzte Etappe soll nochmal Augen, Beine und Seele bedienen. Es tröpfelt schon, als wir unsere Räder packen. Zum Glück nicht lange. Dann ist nach wenigen Kilometer die Strasse gesperrt. Umweg über „Fussweg“ sagt ein Zettel. Erst ein netter Trampelpfad, dann ein steiler Waldpfad und breitere Waldweg. Wieder Sperre. Also weiter den Berg hoch auf einem Wanderweg. Steil und Schotter. Oben ist ein Segelflugplatz und es geht zum Glück auf besseren Wegen weiter. Wir erreichen den Bodensee-Königsseeradweg und folgen ihm bis Kochel am See. Es geht durch grüne Sumpfwiesen und ein Storch stolziert herum. Eine Transall kreist aus Übungszwecken über der Stadt. Der Track führt uns unsinnigerweise bergauf zum Franz Marc Museum und dann wieder hinunter auf die Hauptstrasse.

Dann der große Aufstieg zum Walchensee ! Über die neue Kesselbergstrasse geht es hoch. Der Verkehr ist auszuhalten und die Steigung um die 6 % auf dem Asphalt gut zu fahren. Es gibt Parkplätze zum Ausruhen und ziemlich weit oben einen tollen Aussichtspunkt für den Kochelsee ! Nach einer kleinen Abfahrt von 857 auf 800 HM sind wir dann am Walchensee – der Karibik Bayerns. Wohl wegen der blauen Farbe des Wassers. Wir fahren am See entlang, und zwar auf dem kleinen Fussweg neben der Strasse, der noch nicht mal asphaltiert ist. Die Aussicht auf den See ist fantastisch. Auf einer Bank machen wir Pause. In Walchensee gibt es eine Bergbahn zum Herzogstuhl auf 1600 HM. Wir entscheiden uns aus Zeitgründen dagegen, obwohl die Aussicht genial sein soll. Südlich des Walchensees geht es erstmal wieder über einen Buckel rüber in das Tal des Obernachkanals. Ein natürlicher Radweg mit einem wunderschönen Wasserfall am Wegesrand. Wallgau – 2,5 km vom Wasserfall entfernt – liegt an der Isar und ist unser höchster Punkt mit 890 HM. Wir biegen dort Richtung Norden ab und nutzen bis Lenggries den Isarradweg. Die Aussicht auf die umgebende Bergwelt ist fantastisch. Wir kommen an einem Golfclub vorbei und ab dort führt eine Mautstrasse (Fahrräder frei) talabwärts am breiten Isartal. Die Abfahrt durch ein Naturschutzgebiet ist sehr angenehm, wenig Verkehr. An der Isar machen wir kurze Fotostopps. Bei Vorderriß warten wir kurz einen Regenschauer bzw. auch Gewitter ab. Es dauert nicht lange und wir können weiter Richtung Sylvensteinsee fahren. Auf der Strasse geht es schnell voran. Der Sylvensteinsee ist wieder mehrere Fotostopps wert. Wir treffen dort auf den München-Venedig-Radweg. Es geht los mit dem Waldradweg Toni-Seber-Weg durch den kleinen Tunnel. Unter der B13 durch, geht es neben der Bundesstraße weiter. 3 km vor Lenggries biegt man zum Glück noch in die steppigen Isarauen ab, bevor man dann wieder auf die andere Seite der Bundesstraße in den Ort Lenggries abbiegt. Der Verkehr ist im Ort nicht beruhigt, aber es gibt viel Gastronomie und was man sonst noch braucht. Beim Flösserwirt haben wir uns absolut preiswert zum Schnitzelessen nieder gelassen.

Finale morgen bis München !

Blick auf den Kochelsee
Walchensee
Isar
Am Sylvensteinsee
Lenggries
Abendstimmung an der Isar

Alpenreise 2023 – 15 Lermoos – Murnau

05.07.2023 Das Wetter hat sich heute nach den turbulenten Gewittern gestern abend beruhigt. Es ist frisch, aber sonnig. Am Fernpass soll gestern 10 cm Hagel den Verkehr zum Zusammbruch gebracht haben. Hoffentlich ist der Radweg passierbar gewesen, denn heute wollten unsere Tischnachbarn beim Frühstück darüber.

Wir steuern heute nur Murnau am Staffelsee an. 53 km und wenige Höhenmeter, Tendenz bergab. Am Weg liegt der Eibsee und die deutsche Zugspitzbahnstation. Beides nur beschwerlich über einen steilen Weg von Grainau aus zu erreichen. Wir nutzen den Loisachradweg, der zuerst noch auf österreichischen Boden meist direkt am rauschenden Fluss verläuft. Sehen dort den Häselgehr Wasserfall imposant von oben herunterpletschern. Der Kies ist durch den vielen Regen oft weggespült und macht das Fahren beschwerlich. Aber der Radweg führt durch eine schöne Kulisse am Fusse des Wettersteingebirges. Ab Grainau beginnt unser Abstecher zum Eibsee. Wieder wie beim Seebensee eine Sackgasse, also Hin und zurück. Es geht 200 Höhenmeter hinauf und wir lassen unsere Packtaschen in der Touristeninfo Grainau. Vielen Dank der netten Dame dort für diesen Dienst. Das war eine gute Idee, denn der Radweg hoch ist später im steilen Bereich auch nur geschottert. Bergab nutzen wir deshalb die Strasse.

Der Eibsee ist touristisch ein Hotspot und uns wurde abgeraten, dort mit dem Rad herumzufahren wegen der vielen Fussgänger. Wir lassen daher die Räder vorher stehen und sehen uns nur den vorderen Bereich am Bootsverleih usw. an. Beobachten eine Entenfamilie und die Tretboote, ja und die aufziehenden dunklen Wolken. Das Wetter ist ein Grund mehr, recht schnell wieder hinunter zu fahren. Unten wieder aufgesattelt sieht es schon nach Regen aus. Wir denken, dass wir noch bis Garmisch Partenkirchen kommen und das klappt auch gerade so. An einem Trafohäuschen warten wir das gröbste Gewitter ab und ziehen uns regenfest an. 10 Minuten später sind wir beim goldenen M und gönnen uns dort eine längere Pause im Trockenen bis der Regen vorbei ist. So gegen 16 Uhr fahren wir weiter. Die Zugspitze sieht von Ferne jetzt wirklich toll aus. 25 km liegen jetzt noch vor uns. Der Radweg ( immer noch Loisachradweg) ist über weite Strecken fantastisch ausgebaut und frisch asphaltiert. In Eschenlohe treffen wir auf den Bodensee-Königssee-Radweg und folgen ihm bos Ohlstadt. Links ab geht es auf die Spitzenblicktour bis Murnau. Kurz vor dem Hotel beginnt es erneut zu regnen. Wir sind froh, als wir die Räder in eine Garage schieben können und im Trockenen sitzen. Ganz Deutschland hat wohl heute unter einem Sturmtief gelitten.

Am Abend schauen wir uns Murnau und den Staffelsee noch an. Dabei fallen uns die vielen Strassen und Brücken rund um die Stadt auf. Wenigstens in der Fußgängerzone darf kein Auto fahren. Morgen geht es auf dem BKR erstmal nach Kochel am See und dann hoch zum Walchensee – Bayerns Karibik !

Loisach
Eibsee
Flößerdenkmal
Murnau
Staffelsee

Alpenreise 2023 – 14 Seefeld – Lermoos

04.07.2023 Wie schon gestern berichtet, haben wir Heinz in Innsbruck getroffen und auch mit ihm über unsere heutige Etappe gesprochen. Ausgerechnet diese Strecke im Gaistal ist er 2022 gefahren und hat ein Video darüber gemacht.

Er schwärmte dabei vom Seebensee, den wir unbedingt mit einplanen sollten. Gesagt, getan. Um nicht schon in Seefeld kaputt zu sein, fuhren wir von Innsbruck die 600 Höhenmeter mit dem Zug. Nebenbei machen die Fahrkartenautomaten in Österreich richtig Spass. In 3 Minuten hat man Ticket und Fahrrradkarte in der Hand.

Seefeld ist sicher auch sehenswert, aber wir düsen recht direkt auf der Strasse nach Leutasch. Ab Leutasch ist das Gaistal schon ausgeschildert. Der Radweg verläuft ab dort parallel zur Leutascher Ache, die bei Mittenwald in die Isar mündet. Es geht noch durch die Ortsteile Platzl und Plaik, dann kommen 2 Wanderparkplätze und der schottrige Wanderweg beginnt. Wanderer und MTBler (natürlich auch andere verrückte Radreisende) müssen/sollen sich den Weg teilen. Der Untergrund ist eher fürs Wandern ausgelegt. Mit unseren 40er Reifen ist es oft nicht einfach über die grösseren Kieselpassagen zu fahren. Zumal das Profil wellig ist, also auch steilere Abschnitte drin sind. Ein MTB wäre dabei sicher sinnvoll und natürlich sind auch MTBs mit und ohne E auf der Strecke zu sehen. Die Landschaft, die Ruhe und die Höhe haben wir in den letzten 14 Tagen noch nicht gehabt. Einzig die anderen Wanderer oder Fahrradfahrer, sowie die Glocke schwingenden Almkühe, „stören“ etwas die unglaubliche Stille. Die Fotos sagen eigentlich Alles. 2 Almen kommen auf der Route zwischen Leutasch und dem fast ausgetrockneten Igelsee. Dazu muss man dann rechts einen kleinen Stichweg hoch und kann dort etwas konsumieren. Der Igelsee liegt etwa auf 1600 m.ü.A. und kurz dahinter ist eine Kreuzung mit Mülleimern. Dort biegen wir links ab zum Seebensee auf etwa 1700 m.ü.A. , also nochmal 110 HM auf 3,4 km. Eine Sackgasse, die wir danach wieder zurück müssen. Nicht einfach, sich dafür zu motivieren, denn der Weg wäre schon auf Asphalt anstrengend. Eine Belohnung ist der Seebenblick 50 m neben dem Weg. Dort hat man einen atemberaubenden Ausblick auf Ehrwald und Lermoos usw. Nach gut 2 km erreichen wir die Seebenalm und lassen dort unsere Fahrräder samt Gepäck stehen. Die restlichen steilen 869 m gehen wir zu Fuss zum Seebensee. Eine gute Entscheidung. Oben am See sind einige Leute, aber das Panorama war die Kletterei wert. Dort oben ist auch der Blick auf die Zugspitze fantastisch. Ein paar Wolken ziehen um die Gipfel. Wir kehren auf dem Rückweg noch in der Seebenalm ein. Dort wird gerade renoviert, aber der Kuchen ist lecker und die Preise recht moderat für die tolle Lage. Empfehlung!

Der Rückweg von ca. 12 km ist größtenteils abwärts. Bei der „Mülltonnen-Abzweigung“ geht es erstmal noch hinauf, aber dann auf schlechten Schotter richtig bergab bis zur Ehrwalder Alm, wo auch die Bergbahn eine Station hat. Nach der Alm wird es dann richtig Ernst für die Bremsen. Serpentinen auf Asphalt mit 15 % Gefälle und mehr, dazu ständig Querrillen….auch nicht ohne für 3 km. Man kommt dann unten in Ehrwald an der Bodenstation der Bergbahn an und relativ flach fahren wir noch 4 km nach Lermoos. Wieder mal an der Via Claudia Augusta. Also heute die Verbindung München-Venedig zur VCA (mit Zugunterstützung). Das Gaistal ist unsere Entdeckung der Tour.

Seeben Blick
Seebensee
Zugspitze
Lermoos
Zugspitze nach dem Regen

Alpenreise 2023 – 13 Sterzing – Innsbruck

03.07.2023 Heute fahren wir zum zweiten Mal nach August 2018 diese Strecke. Unterschied: Die Abfahrt diesmal auf der alten Brennerstraße ! Der Aufstieg von 22 km und 490 HM kostet uns keine 2 Stunden. 2 Rampen sind etwas haarig: Gleich 3km hinter Sterzing und vor der Haarnadelkurve hinter Gossensaß (Bahntrasse). Der Rest ist mit etwa 2 – 3 % gut fahrbar, wenn nicht der Gegenwind gewesen wäre. Heute bläst von Norden her eine steife Brise. Die meisten anderen Radfahrer kommen un s entgegen und wollen in den Süden. Es ist warm, leicht bewölkt. Am Brenner machen wir in der Sonne Pause und trocknen die verschwitzten Jacken. Gegenüber vom Bahnhof füllen wir die Getränkeflaschen am Brunnen auf. Dann gehts hinunter. Bis Staflach noch auf dem München-Venedig-Track, dann weiter auf der B182, der alten Brennerstrasse. Durch den Gegenwind werden wir gut abgebremst und müssen sogar etwas treten bei leichtem Gefälle. Der Verkehr ist noch auszuhalten. Ab und zu Fotostopps, einmal Einkauf bei Billa in Steinach. Richtig fetzig wird die Abfahrt erst bei Schönberg im Stubaital, wo die Strasse steil und kurvig wird. Das macht Laune, weil der Wind nicht bläst. Weiter unten wird es dann anstrengend mit Baustellen und der Stadtgrenze. In Innsbruck gibt es viele Radwege, aber auch viele Radfahrer. Ist also auch nicht ganz entspannt. Aber der Radweg an Inn und Sill ist schön. Als wir unsere Räder in den Fahrradkäfig der Jugendherberge Innsbruck bringen wollten, trafen wir einen anderen Youtuber-Kollegen „Radler Heinz“ vor der Tür. Wir hatten uns zwar grob verabredet (Heinz wohnt in einem Vorort), aber sowas nennt man Intuition. Ohne uns umzuziehen schnappten wir uns sofort wieder die Räder und machten eine kleine Stadtrundfahrt mit Eis und Cappucino. Klasse Typ, der Heinz und macht ansehliche Videos von Unternehmungen in der Region. https://youtu.be/DM1IA4-VwV0

Die Jugendherberge ist nur bedingt zu empfehlen. Die Fahrräder stehen in einem abgeschlossenen Käfig. Die City ist allerdings 4 km entfernt. Das Zimmer war sehr warm, die Strasse vor dem Haus ziemlich laut. Das Kopfkissen Marke Flachschlaf. Das Frühstück war in Ordnung.

Blick auf Gossensaß
Brennerbad
Blick von der alten Brennerstrasse
Innsbruck
Das goldne Dachl

Alpenreise 2023 – 12 Welsberg – Sterzing

02.07.2023

Weiter geht die wilde Reise auf dem München-Venedig-Radweg nach Sterzing. Tendenziell von Welsberg bis Franzensfeste bergab, aber nicht ohne Wellen in der Landschaft. Der Radweg ist erstklassig und heute am Sonntag stark frequentiert. Das erste Highlight ist der Stausee von Olang, an dessen Ufer man auf dem Naturweg entlang geführt wird. In Niederolang werden wir von einer beeindruckenden Prozession gestoppt, die auf der Strasse zur Kirche ging. Vor Bruneck rauscht die Kienz noch gewaltig neben dem schattigen Weg. Bruneck ist nicht verschlafen, sondern zeigt Strassenzirkus mit Artisten. Ausserdem sind einige Supermärkte am Sonntag geöffnet. Gut zu wissen. Der Radweg führt an der Rienz weiter Richtung St.Lorenzen. Von dort fährt man immer in der Nähe der Bahnlinie und am Waldrand entlang bis zur Mühlbacher Klause. Die E66 hört man leider auch noch bis hierhin, denn das Pustertal ist relativ eng. Die Herkunft des Wortes Puster ist übrigens gar nicht so klar, aber es ist kein Fluss.

Die Mühlbacher Klause ist ein weiteres Highlight. Ehemals Talsperre, Zollstation und Wohnanlage können die Reste der Anlage heute nur sporadisch im Rahmen einer Führung besichtigt werden. In Mühlbach empfehlen wir den zentralen Platz an der St. Florianus Kapelle für eine Pause zu nutzen. Gastronomie oder freie Bank – alles dort. Bevor es hoch hinauf den Stöcklvaterweg geht – echt ein Brett, aber herrliche Panoramasicht. Bis Franzensfeste ist es nicht mehr weit und man muss sich gut konzentrieren bei der Wegführung. Apfelplantagen liegen am Wegesrand und rechts eine Bunkeranlage.

Diesmal schauen wir die Franzensfeste oder Forte di Fortezza wenigstens von aussen mal genauer an. Die imposante Anlage zieht doch einige Besucher am Sonntag an. Der Eintritt ist nicht gratis und es gibt Führungen. Wir bestaunen u.a. die riesige ausgestellte Tunnelröhre des Brennertunnelprojektes. Eine kleine Figur der Hlg. Barbara ist als Schutzheilige auch mit eingebaut. Der Brennerbasistunnel soll zwischen Innsbruck und Franzensfeste verlaufen und 2032 eröffnet werden ( mit 55 bzw. 64 km dann der längste Bahntunnel der Welt).

Franzenzfeste ist für uns der heutige Wendepunkt im Streckenprofil. Ab jetzt gehts aufwärts. Noch ca. 20 km arbeiten wir uns bergauf. Auch in Wellen und es geht nach steilen Anstiegen auch immer wieder bergab. Eine Umleitung vor Niederried beschert uns eine ziemlich heftige Rampe. Es war nicht ganz klar, ob das Teilstück wirklich dicht war, weil noch Radfahrer duchfuhren. Anschliessend dahen wir noch eine große Erdbeerplantage und dann waren wir auch schon auf dem flachen gerade Stück nach Sterzing, wo man rechts und links Burgen sehen kann. Burg Reifenstein (links) und Schloss Sprechenstein rechts. Dann ist auch Sterzing – umgeben von hohen Bergmassiven – erreicht. Das Wahrzeichen ist der Zwölferturm, der seinen Namen vom 12 Uhr Schlag hat, der die Bewohner zum Mittagessen ruft. Wir genehmigten uns erst deutlich nach 12 eine Pizza und überqueren morgen den Brennero.

Olanger Stausee
Bruneck
Mühlbacher Klause
Mühlbacher Plaza
Franzensfeste

Wanderung zum Pragser Wildsee

01.07.2023 An unserem Ruhetag haben wir eine Wanderung zum Pragser Wildsee gemacht. Geplant waren etwa 12 km , wurden dann 17 km in etwa….aber 930 Höhenmeter und nasse Socken durch hohes nasses Gras. Wir mussten zu Beginn einen Berg überqueren und der Weg begann erst vielversprechend. Dann aber kam eine etwa 20-30%ige Steigung, der Weg war teilweise zugewachsen mit kniehohem Gras, welches pitschnass war. Mit der Zeit dann auch unsere Hosenbeine und die Schuhe bzw. Socken. Irgendwann ging es wieder auf einem breiten Waldweg weiter und auch hinunter. Wir wrungen die Socken aus und gewöhnten uns an die nassen Füsse. Ab Schmieden war der Weg dann deutlich besser und nicht so steil. Belohnung allerdings dieser atemberaubende Alpensee mit den umgebenden Bergen. Heute wohl weniger Touristen als in der Hauptsaison, sagte uns die Gabi von der Pizzeria hier in Welsberg. Uns hats schon gereicht 😄. Eine Wanderung um den See ist also noch Pflicht und es empfiehlt sich im Uhrzeigersinn zu gehen. Die Panoramen sind von dort besser. Schön ist am hinteren Ende die Alm mit den freilaufenden Kühen. Herrliches blaues Wasser. Eine malerische Kulisse, die man nicht jeden Tag sieht.

Alpenreise 2023 – 11 Lienz – Welsberg-Taisten

30.06.2023 Wieder kein langer Ritt, aber stetig bergauf ging es heute. Ab Lienz, wo wir in der Bäckerei Trenker gut frühstücken konnten, fuhren wir auf dem Drauradweg weiter. Das Teilstück ist wahrscheinlich mit der Grund dafür, dass der Drauradweg zu den 3 beliebtesten Flussradwegen Europas gehört. Erstklassig ausgebaut und landschaftlich ein Genuss. In Gegenrichtung gefahren hat man dann auch noch fast nur Gefälle, was den üblichen „Gegenverkehr“ erklärt. Die Familien und Gruppen, Rennfahrer und Radreisenden sprechen jetzt auch vermehrt italienisch. Für uns heisst es heute aber von 730 auf 1250 Höhenmeter zu „klettern“, also immer etwas treten. Ausnahmen gibt es natürlich, denn Wellen gehören wieder dazu. Der Radweg geht oft am Waldrand und Flussufer entlang, so dass das Profil nicht topfeben sein kann. Das Tal ändert sich auch – erst eng, dann weit, wieder enger. Ein Highlight ist die Burg Heinfels, die malerisch in der Landschaft sitzt. Das zweite Highlight nach 35 km ist die italienische Staatsgrenze, wo man auch gut Pause machen kann. Picknickplätze gibt es am Weg einige.

In Italien ist Innichen der erste größere Ort. Der Radweg macht einen Bogen drumherum. Der Naturpark Drei Zinnen liegt dort nördlich der Drau. Der Drauursprung ist in der Nähe von Toblach, im Toblacher Feld. Da man dort hinwandern müsste, haben wir die Quelle nicht besucht. Am Toblacher Bahnhof vorbei radeln wir relativ rasch unserem Etappenziel entgegen, denn Regenwolken ziehen über die Berggipfel. Ab Toblach geht das Höhenprofil auch etwas bergab. Wir nutzen den Radweg München-Venedig, der scheinbar auch ständig verbessert wird, denn ein Stück nagelneue „Fahrrad-Autobahn“ war vor 4 Jahren noch nicht dort zu finden. Welsberg ist nur noch 4 km weit weg, als der Regen stärker wird und wir zum Glück schnell bergab rauschen können.

In Welsberg ist etwas ausserhalb das Schloss Welsperg, welches wir abends nach dem Regen noch anschauen. Eine schöne kleine Wanderung.

Regenpause kurz vor Welsberg

Alpenreise 2023 – 10 Kleblach – Lienz

29.06.2023 Die kürzeste geplante Etappe der Reise ist auch relativ flach. Es geht zwar tendenziell etwa 1% hoch, aber mehr als mal kurz 6% Steigung ist heute nicht. Die Wege sind durchweg gut fahrbar, auch wenn nicht durchgehend Asphalt, sondern auch viel feste und feiner Schotter. Waldpassagen sind auch dabei und in diesem Bereich ist es besonders wellig. Es gibt einen Bereich, da rollt man nur oder muss voll treten. Viele Radfahrer kommen uns entgegen, weil dies die einfachere Richtung ist. Im Sommer sollen viele Italiener „von oben“ herunter gerast kommen (mit 40 kmh), sagte uns der Vermieter gestern. Umleitungen gibt es nicht. Auf der rechten Seite am Berg kann man gut Gleitschirmflieger sehen. Die Gegend um die Elmberger Alm ist bekannt für ihre gute Thermik.

Uns fehlt heute etwas der Antrieb und wir trödeln mit vielen Pausen und Fotostops dahin. Es ist 26 Grad warm ( die Drau hat 11 Grad) und das kann auch der Grund sein.

Die leichte Steigung merkt man zum Glück kaum, weil der Rückenwind ab Mittag auffrischt. Wunderbar heute ist auch, dass wir so richtig in die Bergwelt hineinfahren. Schroffe Felsen und Schneereste kann man jetzt sehen. Lienz liegt praktisch in einem kleinen Kessel, wo Isel und Drau zusammenfliessen. Es erinnert uns etwas an Bozen mit seinem leicht italienischen Flair und hier ist Alles auf Bergsport eingestellt. Es gibt eine Sommer-Rodelbahn und eine Seilbahn. Das Schloss Bruck – etwas ausserhalb gelegen – haben wir nur von aussen sehen können. Es beherbergt jetzt ein Museum. Die City hat eine echte Fussgängerzone. Autos müssen draussen bleiben und die Gastronomie findet auf der Strasse statt. Einige schöne Gebäude und Türme gibt es auch. Wir übernachten mal auf dem Campingplatz Falken in einem Fass und freuen uns über das gute Glampingwetter.

Lienz
Unser Schlaffass in Lienz

Reisen mit und ohne Fahrrad